Fitzgerald Kusz – Schlammschlacht
Das Theater Projekt Kempten führte am Freitag, 04.11. und am Samstag, 05.11.2016, jeweils 20 Uhr, im TheaterOben des Stadttheaters Kempten die bekannte Komödie „Schlammschlacht“ des Erfolgsautors Fitzgerald Kusz auf.
Es geht in diesem Stück nicht nur um den Schlamm der örtlichen Kläranlage als Umweltproblem und als politischen Zankapfel, sondern auch um den anderen „Schlamm“ in der Politik und der Gesellschaft des fiktiven Ortes Rüsseldorf. Kusz nimmt in komödiantischer Überspitzung vieles, was durchaus auch in der Realität zu finden ist, aufs Korn. So steckt hinter dem komödiantischen Vergnügen viel bissige Ironie.
Kartenvorverkauf:
Tickets erhältlich bei den bekannten Service-Centern der Allgäuer Zeitung und den Heimatzeitungen.
Telefon: 0831/ 206-55555
www.allgaeuticket.de
Gesamtleitung Rita Rosa Eggle (Vorsitzende des Theater Projekt Kempten)
Inszenierung Manuela Treu-Mende, Werner Preising
Bühnenbild / Technik Wolfgang Kirsch, Werner Preising, Siegfried Baumann
Darsteller
Karl Weißkopf, Bürgermeister: Franz Summerer
Rosy, seine Frau, geb. Reif: Christa Schlagenhaft
Ulli Reif, ihre Schwester: Anna Laura Berchtold
Helmut Reitmeier, Karls Schwiegersohn: Dominik Khan
Michel Holzmann, Wirt: Rainer Piscalar
Conny Kowatsch: Inge Lingg
Joachim Opitz: Alfred Lay
Frau Lottes: Hanne Grath
Freddy, der Alleinunterhalter: Wolfgang Kirsch
Mehr zum Stück: Karl Weißkopf, Bürgermeister der (fiktiven) Gemeinde Rüsseldorf, ist ein gewiefter Kommunalpolitiker, der „seinen“ Gemeinderat mit subtilen Mitteln zu den von ihm gewünschten Entscheidungen bringt und so seine Ideen verwirklicht, ohne dabei den eigenen Vorteil zu vernachlässigen, was sich besonders deutlich beim Bau der neuen Kläranlage zeigt. Die scheinbar wohl geordnete kommunalpolitische und heile familiäre Welt bricht im Laufe der Handlung jedoch zusammen, da Karls Gegenspieler, der Wirt Michel Holzmann, zunächst zwar auf der politischen Bühne wenig ausrichten kann, aber ein gutes Mittel findet, den Bürgermeister und früheren Schulkameraden persönlich geradezu vernichtend zu treffen. Und auch das politische Glück verlässt schließlich Karl in dieser „Schlammschlacht“. Ob allerdings der Triumph Michels über seinen Kontrahenten Karl wirklich das Happy End der Geschichte ist, bleibt offen.Fitzgerald Kusz ist bekannt dafür, dass er in seinen Stücken mit überzeichnender Ironie menschliche Schwächen und gesellschaftliche Fehlentwicklungen in einer komödiantischen Handlung bloßlegt. Mit deutlichen Anklängen an die Realität hinter dem Lachen über die dargestellten Typen und ihre Aktionen übt Kusz auch bei diesem viel gespielten Stück die für ihn typische bissige Kritik an unserer Gesellschaft. Damit ist „Schlammschlacht“ mehr als ein Volksstück, Das Theater Projekt Kempten, das bereits „Lametta“ von Fitzgerald Kusz mit großem Erfolg auf die Bühne brachte, wird dem durch eine Inszenierung gerecht, die sich weniger am sonst üblichen Volkstheater orientiert.
Einige Bilder von den Proben zu Schlammschlacht: