Heimat gestern und heute
Jubiläumsveranstaltung:
– 130. Geburtstag Else Eberhard-Schobacher
– 30. „Geburtstag“ Theater Projekt Kempten
– 10. „Geburtstag“ Once A Month
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Unter diesem Titel präsentiert das Theater Projekt Kempten am
Samstag, dem 04.11.2017, 19 Uhr, sowie am
Sonntag, dem 05.11.2017, 16 Uhr im
„Theater Oben“ des Stadttheaters Kempten
ein Projekt unter Mitwirkung der Gitarrengruppe „Once A Month“ und der „Wendejacken“.
Vor der Pause bietet das TPK ein gemischtes Programm rund um das Thema Heimat mit Musik von „Once A Month“ und Texten von Else Eberhard-Schobacher sowie den „Wendejacken“ (ca. 60 Minuten).
Nach der Pause zeigt das Theater Projekt Kempten unter der Regie von Manuela Treu-Mende das Stück „Das Badöfle“ der Heimatdichterin Else Eberhard-Schobacher.
Schirmherr ist Oberbürgermeister Thomas Kiechle.
Der Erlös der Veranstaltung geht nach Abzug der Kosten an den Hospizverein Kempten-Oberallgäu.
Karten 18,-/15,- erm.; Vorverkauf: AZ
Weitere Informationen: www.theater-projekt-kempten.de
Else Eberhard-Schobacher
Kemptner Heimatdichterin
Else Eberhard-Schobacher wurde am 31. Januar 1887 in Passau geboren. Damit jährte sich ihr Geburtstag im Jahr 2017 zum 130. mal. 1901 zog sie als 14-jährige mit ihren Eltern nach Kempten, das ihr rasch zur Heimat wurde, zumal sie ganz gezielt den Allgäuer Dialekt erlernte. Sie besuchte noch kurz die Grundschule in der Fürstenstraße und anschließend das damalige „Institut der Englischen Fräulein“, die Maria-Ward-Schule. Im September 1922 heiratete sie den Apotheker Ernst Eberhard. Am 9. März 1955 starb sie an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Ab 1918 wohnte die Dichterin im Haubenschloss. Im Turmstüble fand sie die nötige Ruhe und Muse, im eigenen Garten konnte sie ihrer gärtnerischen Leidenschaft nachgehen. In dem Buchtitel „Mit Feder und Spaten“ sind die beiden Lebensbereiche vereint. In der Nähe des Haubenschlosses befindet sich heute auch der nach ihr benannte Eberhard-Schobacher-Weg, an dessen Ende ihr Grabkreuz nach der Auflassung des Grabes aufgestellt wurde.
Else Eberhard-Schobacher hatte schon als Kind dichterische Ambitionen, die sie zu einem eigenen Stil entwickelte, dem sie dann über ihr ganzes Schaffen treu blieb. Erste Veröffentlichungen finden sich in dem Band „Felsige Höhen und blumige Täler“ aus dem Jahr 1914. Die „Schobacherin“, wie sie von nicht nur von Freunden und den vielen Kindern in ihrem Umfeld liebevoll genannt wurde, wählte für die Fixierung ihrer Gedanken und Emotionen bevorzugt die Lyrik, hielt aber auch viele ihrer Eindrücke in Erzählungen fest. Zudem entstanden im Laufe der Jahre einige Theaterstücke, wie zum Beispiel „Der Funkensonntag“ oder „Das Badöfle“. Daneben war sie ab 1931 als „Tante Else“ Mitarbeiterin beim Bayerischen Rundfunk in Kindersendungen und Ratgebern für Hausfrauen. Obwohl nicht hier geboren, wurde Else Eberhard-Schobacher durch die einfühlsamen Beschreibungen ihrer Begegnungen mit der Natur und den Menschen in und um Kempten, teilweise im Dialekt, zur großen Heimatdichterin,
Die Pflege ihres Andenkens ist für das Theater Projekt Kempten seit der Gründung vor 30 Jahren ein wichtiges Anliegen, was sich in zahlreichen Veranstaltungen und der Aufführung ihrer Stücke manifestiert.
Das Badöfle
Das Stück zeigt eine Episode im Leben der Eheleute Therese und Alois Bätzle, die nach dem 2. Weltkrieg ihren Kramerladen in Sulzberg verpachtet haben und in eine Wohnung in der Stadt, sogar mit einem neumodischen Badezimmer ausgestattet, gezogen sind. Beide haben jeweils ein Geheimnis vor dem anderen. Daraus entwickelt sich eine kleine Katastrophe, die sie zunächst jammern lässt: „Alls isch hie, alls isch hie“. Aus dem Unglück erwächst dann aber doch noch das Glück.